Ob das Pausenbrot oder die Reste vom Abendessen, überall verwenden wir Alu- und Frischhaltefolie. Dass diese nicht gerade umweltfreundlich sind, ist den meisten wohl bewusst. Als kurzlebige Einmalprodukte sorgen sie für eine Menge Müll, was der Umwelt alles andere als gut tut.
Dafür gibt es jetzt mit Wachstüchern eine Alternative, die der Umwelt hilft und unser schlechtes Gewissen beruhigt. Für die Herstellung der nachhaltigen Tücher wird nur ein Stück Stoff aus Baumwolle oder einem anderen natürlichen Stoff, sowie Bienenwachs benötigt. So sind sie einfach selbst zu Hause herzustellen.
Verwenden kann man die Wachstüchern eigentlich genauso wie die herkömmliche Frischhaltefolie oder Alufolie auch. Man kann mit ihnen einen Topf abdecken, die Brotzeit einpacken oder Übriggebliebenes verpacken. Sogar zum Einfrieren eigenen sie sich. Trotz der antibakteriellen Wirkung des Öls, welches die Tücher enthalten, sind sie allerdings nicht für Fleischprodukte geeignet.
Ein großer Vorteil der natürlichen Tücher ist, dass sie sich durch die Wärme der Hände beliebig an fast jede Form anpassen lassen.
Außerdem sind die Tücher sehr leicht zu reinigen. Dafür muss man die Tücher nur unter kaltem Wasser abputzen, bei größeren Verschmutzungen können sie gegebenenfalls zusätzlich mit Ökospülmittel abgewaschen werden. Beim Putzen mit warmem Wasser solltest du allerdings vorsichtig sein, da dieses das Wachs der Tücher beschädigen kann. Bei ordnungsgemäßer Reinigung sind die Tücher dann bis zu zwei Jahre haltbar, was ein enormer Unterschied ist, wenn man im Gegensatz eine Frischhaltefolie verwendet, welche oft nicht länger als ein paar Stunden in Benutzung ist wird. Wird das Tuch allerdings irgendwann porös, ist dies noch lang kein Grund, es wegzuwerfen. Du kannst es einfach zwischen zwei Stücke Backpapier geben und mit dem Bügeleisen darüberfahren. So verteilt sich das Wachs erneut und die Tücher sind wieder für den nächsten Einsatz bereit.
Bienenwachstücher selber machen
Die ökologischen Tücher muss man nicht zwingend kaufen. Wie oben erwähnt kann man sie einfach selbst zu Hause herstellen. Wir zeigen euch, wie.
Du brauchst:
– Stoffreste (natürliche, saugfähige Stoffe wie Baumwolle oder Leinen)
– etwas zerkleinertes Bienenwachs
– optional: Jojoba- oder Kokosöl
Getreu dem Motto “Zero Waste” ist es ökologisch sinnvoll, Kerzen- und Stoff-Reste aus dem eigenen Haushalt zu verwenden. Allerdings bekommt man das Bienenwachs auch beim Imker oder im Drogeriemarkt. Für den Stoff kannst du einfach ein altes Bettlaken oder Ähnliches verwenden.
Herstellung:
Benutze eine hitzebeständige Unterlage wie ein Holz- oder Bügelbrett.
Lege darauf ein Stück Backpapier. Breite dann deinen Stoff auf dem Backpapier aus und verteile die Bienenwachsstücke darauf. Decke das Ganze mit einem weiteren Stück Backpapier ab.
Dann kannst du mit einem Bügeleisen auf mittlerer Hitze (Baumwolltemperatur) über das Tuch fahren. Nach wenigen Sekunden dürfte das Wachs geschmolzen sein. Wenn nun das Wachs gut verteilt ist, warte einen Moment, bis es ein wenig abgekühlt ist. Anschließend kannst du das Backpapier abziehen und dein Wachstuch ist fertig.
Falls du das Tuch nun noch elastischer bekommen möchtest, kannst du noch etwas Öl in des Tuch einarbeiten. Wir empfehlen dabei die Verwendung von Kokos- oder Jojobaöl.
Für die Anwendung solltest du alle paar Zentimeter ein paar Tropfen von dem Öl auf das Tuch auftragen, anschließend wieder Backpapier oben und unterhalb des Tuches auslegen und mit dem Bügeleisen darüberfahren. Warte danach ein paar Minuten und wiederhole das Ganze auf der anderen Seite.
Tipps und Tricks
- Wähle einen Stoff, der nicht zu dick ist, denn umso dicker der Stoff, desto weniger gut lässt er sich an Formen anpassen
- Achte bei der Auswahl deines Stoffes darauf, dass es möglichst Stoffreste aus Baumwolle, Leinen oder anderen natürlichen, saugfähigen Textilien sind.
Zudem sollte dein Stoff keine Synthetikanteile enthalten - Stelle sicher, dass der ganze Stoff ausreichend mit Bienenwachs getränkt ist
FAZIT
In einer Zeit, in der der Klimawandel und die Verschmutzung der Meere immer mehr fortschreitet, ist wichtig, über Alternativen zu Plastik und Aluminium nachzudenken. Die Wachstücher bieten dabei nahezu die gleichen Fähigkeiten wie ihre etablierten, umweltschädlichen Konkurrenten. Allerdings sind die Tücher bis jetzt noch nicht für jedermann zugänglich. Deswegen ist die Herstellung der Tücher zu Hause eine gute Möglichkeit, das eigene Müllaufkommen zu reduzieren.
